- Das Duale System in Deutschland verpflichtet die Hersteller von Lebensmitteln und Verpackungen, ihre Abfälle zu recyceln und wiederzuverwenden.
- Das Duale System wird von den Verpackungsherstellern finanziert, die im Voraus eine Lizenz erhalten haben.
Das Duale System für die Sammlung und Verwertung von Verpackungen in Deutschland
Hintergrund des Dualen Systems Deutschland – kurz DSD – ist die 1991 in Kraft getretene Verpackungsverordnung. Diese nimmt die Produzenten von Lebensmitteln und Verpackungen in die Pflicht, die Verpackungsabfälle später zu entsorgen und wieder zu verwerten. Seither muss die Industrie als Verursacher, die vom Verbraucher genutzten Verkaufsverpackungen entweder selbst zurücknehmen, oder über eine zentralisierte Trennung, Sammlung und Sortierung die spätere Wiederverwendung organisieren.
Zu dem Zweck gründeten Handel und Hersteller 1990 die Duales System Deutschland GmbH (DSD GmbH). Der Name Dual ergibt sich daher, dass die privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft als zweites System neben der bereits bestehenden der öffentlichen Entsorgung eingeführt wurde. Produkte, die über die DSD GmbH in den gelben Sack entsorgt werden können, sind mit einem Grünen Punkt gekennzeichnet, der bis heute bekanntestes Markenzeichen der Abfallwirtschaft ist.
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Finanzierung des Dualen Systems
12,2 Millionen Tonnen an Abfällen sind 2017 in deutschen Wertstofftonnen oder im gelben Sack gelandet. Für die Verbraucher ist die Entsorgung kostenlos. Allerdings trägt sich das Recycling nicht selbst. Die Wiedergewinnung von Ressourcen deckt die Ausgaben der Verarbeitung nicht ab.
Daher werden die Hersteller von Verpackungen hier in die Verantwortung genommen. Sie sind verpflichtet mit den Anbietern von Dualen Systemen bei der Entsorgung zu kooperieren. Konkret bedeutet das, dass sie eine Lizenz erwerben und sich damit finanziell an der Verwertung der Verpackungsabfälle beteiligen sollen. Inzwischen haben 175.000 Unternehmen in Deutschland ihre Verpackungsmengen bei den Dualen Systemen lizensiert.
Die Kosten und Preise der Lizenz legen die Dualen Systeme individuell und jedes Jahr neu fest. Sie richten sich aber nach der Menge der anfallenden Abfälle genauso wie auch nach deren Art. So ist die Entsorgung von Altpapier und Glas billiger als die Behandlung von Kunststoffen, die als Verpackung dienen. Für das Jahr 2020 verhandeln Vertreiber und Entsorger derzeit über Preise von 650 bis 670 Euro pro Tonne Kunststoff. Insgesamt belaufen sich die jährlichen Lizenzeinnahmen der Dualen Systeme auf rund eine Milliarde Euro.